Ich bin mir nicht sicher, ob ich hier richtig bin, da das, was ich hier schildern werde, sich vor allem um Zukuntssorgen/- ängste bzw. Arbeit dreht, jedoch aus meinem eigentlichen Problem, der psychischen Erkrankung, resultiert.
Zum Hintergrund: In ein paar Tagen werde ich 20, wohne bei meiner Mutter und gehe, seit ca. einem Jahr weder zur Schule, noch habe ich jemals gearbeitet. In Therapie befinde ich mich seit meinem 13. Lebensjahr, hatte drei Klinikaufenthalte. Der letzte endete im Oktober letzten Jahres und ich kann zum ersten Mal behaupten, dass ich viel aus der Therapie dort mitnehmen konnte. Meine aktuellen Diagnosen sind Ptsd, Emotional instabile Persönlichkeit Typ Borderline, ängstlich depressive Störung und soziale Phobie verbunden mit Essproblematik (einigermaßen im Griff), Selbstverletzung (nicht akut), Panikattacken, anderen körperlichen Symptomen. Bei dieser Kombi kriege ich inzwischen Gänsehaut und fange an zu realisieren, wie groß die Einschränkungen wirklich sind. Gleichzeitig weiß ich aber nicht ob ich das Ganze nicht vielleicht übertreibe, um mich dahinter zu verstecken.
Ich bin das Gegenteil von dumm und hatte das Glück, dass ich, trotzdem ich nie für dich Schule lernen konnte (Reizüberflutung, Antriebslosigkeit oder Überforderung) immer passable bis sehr gute Leistungen erbracht habe. Meine Ansprüche an mich waren aber immer zu hoch, da ich die Probleme, die ich nunmal habe, nie mit einberechnete. Das versuche Ich jetzt. Aber durch - einerseits in meinen Augen, jedoch auch von außen sichtbar- ständiges Scheitern und Unfähigkeit in Leistungs- und sozialen Situationen, fühle ich mich unendlich machtlos und entmutigt, jemals auf eigenen Beinen stehen zu können, geschweigedenn Dinge tun zu können, die ich machen will, ohne, dass die Anstrengung überwiegt.
Ich würde mich nicht als faul bezeichnen und arbeite gerne, bis die Angst eintritt. Und ich glaube ich habe so große Angst vor der Angst, dass ich gelähmt bin.
Oft ertappe ich mich, wie ich leute beneide, die einfach arbeiten und sagen können: "Macht zwar keinen sonderlichen Spaß, aber ich kriege Geld, also its es ok". Meine Mutter ist eine dieser Personen. Sie sagt mir immer, dass jeder sich auch mal zur Arbeit quält. Jedoch lief es bei mir immer so ab, z.B. im Schulpraktikum oder der Schule, dass ich nach spätestens einer Woche so viele Ängste angesammelt hatte, dass, egal wie toll die Arbeit an sich war, das Hingehen unerträglich wurde und ich wieder in depressive Denkmuster verfallen bin.
Ich würde so gern eine Möglichkeit finden, bei der ich mich langsam herantasten kann oder einen Job, der mir keine Angst macht. Eigentlich möchte ich nur ein normaler Mensch sein, mein Brot verdienen und stabil sein und mit meinem Freund zusammenwohnen. Auf der anderen Seite bin ich aber oft sehr stolz und will nicht einsehen, dass ich manche Dinge nicht (mehr) oder noch nicht kann. Das ist für mich die größte Niederlage und ich habe immer noch Schwierigkeiten, die Dinge zu akzeptieren wie sie sind und von da aus nach vorn zu schauen. An die Erfüllung der vorsichtigen Träume, die ich habe, kann ich schwer glauben. Wie z.B. Künstlerin sein, da es ja immer jemanden gibt der besser ist und in eine Kunstschule gehen kann, ohne eine Angstattacke zu bekommen.
Das musste ich mir jetzt mal von der Seele reden. Ich fühle mich in der Zwickmühle und das einzige, was stark genug ist, mich davon abzuhalten meine alten, "sicheren" schlechten Gewohnheiten wieder willentlich aufzunehmen, ist die liebe zu meinem Freund. Dafür bin ich echt dankbar, aber es bereitet mir auch Sorgen, denn es sollte nicht das einzige sein.
Ich danke fürs lesen,
Fio
Zum Hintergrund: In ein paar Tagen werde ich 20, wohne bei meiner Mutter und gehe, seit ca. einem Jahr weder zur Schule, noch habe ich jemals gearbeitet. In Therapie befinde ich mich seit meinem 13. Lebensjahr, hatte drei Klinikaufenthalte. Der letzte endete im Oktober letzten Jahres und ich kann zum ersten Mal behaupten, dass ich viel aus der Therapie dort mitnehmen konnte. Meine aktuellen Diagnosen sind Ptsd, Emotional instabile Persönlichkeit Typ Borderline, ängstlich depressive Störung und soziale Phobie verbunden mit Essproblematik (einigermaßen im Griff), Selbstverletzung (nicht akut), Panikattacken, anderen körperlichen Symptomen. Bei dieser Kombi kriege ich inzwischen Gänsehaut und fange an zu realisieren, wie groß die Einschränkungen wirklich sind. Gleichzeitig weiß ich aber nicht ob ich das Ganze nicht vielleicht übertreibe, um mich dahinter zu verstecken.
Ich bin das Gegenteil von dumm und hatte das Glück, dass ich, trotzdem ich nie für dich Schule lernen konnte (Reizüberflutung, Antriebslosigkeit oder Überforderung) immer passable bis sehr gute Leistungen erbracht habe. Meine Ansprüche an mich waren aber immer zu hoch, da ich die Probleme, die ich nunmal habe, nie mit einberechnete. Das versuche Ich jetzt. Aber durch - einerseits in meinen Augen, jedoch auch von außen sichtbar- ständiges Scheitern und Unfähigkeit in Leistungs- und sozialen Situationen, fühle ich mich unendlich machtlos und entmutigt, jemals auf eigenen Beinen stehen zu können, geschweigedenn Dinge tun zu können, die ich machen will, ohne, dass die Anstrengung überwiegt.
Ich würde mich nicht als faul bezeichnen und arbeite gerne, bis die Angst eintritt. Und ich glaube ich habe so große Angst vor der Angst, dass ich gelähmt bin.
Oft ertappe ich mich, wie ich leute beneide, die einfach arbeiten und sagen können: "Macht zwar keinen sonderlichen Spaß, aber ich kriege Geld, also its es ok". Meine Mutter ist eine dieser Personen. Sie sagt mir immer, dass jeder sich auch mal zur Arbeit quält. Jedoch lief es bei mir immer so ab, z.B. im Schulpraktikum oder der Schule, dass ich nach spätestens einer Woche so viele Ängste angesammelt hatte, dass, egal wie toll die Arbeit an sich war, das Hingehen unerträglich wurde und ich wieder in depressive Denkmuster verfallen bin.
Ich würde so gern eine Möglichkeit finden, bei der ich mich langsam herantasten kann oder einen Job, der mir keine Angst macht. Eigentlich möchte ich nur ein normaler Mensch sein, mein Brot verdienen und stabil sein und mit meinem Freund zusammenwohnen. Auf der anderen Seite bin ich aber oft sehr stolz und will nicht einsehen, dass ich manche Dinge nicht (mehr) oder noch nicht kann. Das ist für mich die größte Niederlage und ich habe immer noch Schwierigkeiten, die Dinge zu akzeptieren wie sie sind und von da aus nach vorn zu schauen. An die Erfüllung der vorsichtigen Träume, die ich habe, kann ich schwer glauben. Wie z.B. Künstlerin sein, da es ja immer jemanden gibt der besser ist und in eine Kunstschule gehen kann, ohne eine Angstattacke zu bekommen.
Das musste ich mir jetzt mal von der Seele reden. Ich fühle mich in der Zwickmühle und das einzige, was stark genug ist, mich davon abzuhalten meine alten, "sicheren" schlechten Gewohnheiten wieder willentlich aufzunehmen, ist die liebe zu meinem Freund. Dafür bin ich echt dankbar, aber es bereitet mir auch Sorgen, denn es sollte nicht das einzige sein.
Ich danke fürs lesen,
Fio