Schlechtes Gewissen, Schamgefühle und Schlaflosigkeit wegen meiner Mutter

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Schlechtes Gewissen, Schamgefühle und Schlaflosigkeit wegen meiner Mutter

      Hallo liebe Leser,
      ich habe diesen Forum ausgesucht weil ich hier ein Problem schildern möchte, das mich belastet. Es gibt etwas in meinem Leben was mir oft schlechtes Gewissen, Schamgefühle und Schlaflosigkeit verursacht. Ich hielt das ganze Zeit als Geheimnis und darüber habe ich noch niemanden erzählt. Ich denke, wenn ich es darüber offen erzähle, dass es mir dann besser geht.
      Als ich zwölf war, meine damals vierzigjährige Mutter hat mich zum ersten mal verführt. Am Anfang schämte ich mich darüber, aber je die Zeit mehr verging, desto war das für mich "normaler" geworden. Durch diese Beziehung war ich in sie sehr verliebt, und ich empfand das nicht als Missbrauch. Diese Beziehung dauerte bis zu meinem zwanzigsten Lebensjahr, als ich zum ersten mal von zu Hause auszog.
      Jetzt bin ich zweiundzwanzig und muss immer noch an Sie denken. Einerseits vermisse ich sie, aber andererseits habe ich schlechtes Gewissen und Schamgefühle wegen dem, was wir fast neun Jahre lang zusammen gemacht haben. Bis heute habe ich deswegen noch keine Freundin. Meine Mutter sendet mir aber regelmäßig ihre Fotos, die ich dann benutze, um meine Sehnsucht nach ihr zu stillen.
      Nun bin ich noch zu schüchtern um deswegen anders als anonym zu reden oder zu schreiben, weswegen ich mich nicht traue, zu einem Psychotherapeuten zu gehen.
      Also ich hoffe, dass es mir hilft wenn ich hier jemanden finde der mich versteht.

      Lieber Gruß
    • Hallo Speedbilly,

      ehrlich gesagt habe ich mir Deine Nachricht öfter durchgelesen und war gespannt, ob, da Du dies in der Peer-Beratung veröffentlicht hast, ein „Betroffener“ reagieren wird. Bisher ist dies leider nicht geschehen, daher möchte ich Dir antworten.

      Was Du schreibst, dass Du einerseits Sehnsucht hast und andererseits Schuldgefühle, ist nicht ungewöhnlich. Viele Betroffene auch in anderen Konstellationen berichten von ähnlichem Empfindungen. Ich möchte mir nicht anmaßen, was vorgefallen ist als gut oder schlecht zu beurteilen, stelle jedoch fest, dass das, was war heute dazu beiträgt, dass es Dir schwer fällt mit einer Freundin zusammen zu sein bzw. eine Freundin zu finden und Du offensichtlich Schuldgefühle hast, die sich durch Schlaflosigkeit und Gewissenskonflikte äußern.

      Daher denke ich, dass es ist der richtige Weg ist, einen Gesprächspartner zu suchen, besser noch fände ich tatsächlich das Gespräch mit einem Fachmann (also einem Therapeuten); angesichts der Schweigepflicht (1) und der Tatsache, das alles lange her ist, denke ich nicht, dass Du Dir Sorgen machen musst, wie ein Therapeut darüber denken könnte. Du schreibst, momentan bist Du zu diesem Schritt (dem Besuch eines Psychotherapeuten) nicht bereit, was hältst Du davon, eine Selbsthilfegruppe zu besuchen, also eine Gruppe von Betroffenen?

      Hier wäre eine Möglichkeit:isa-anonyme-inzest-ueberlebende.de/ oder hier: melinaev.de

      Vielleicht möchtest Du auch mehr oder intensiver mit einem unserer Berater schreiben, dazu empfehle ich Dir den direkten Kontakt, den Du hier findest:gme-ev.de/gegenkummer/communit…php?zuschrift-einreichen/

      Lieber Speedbilly, ich wünsche Dir alles Gute! Vielleicht lese ich mal wieder von Dir!

      Bis dahin

      Viele Grüße

      Mark