ritze und esstörung

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    • ritze und esstörung

      Hallo also ich habe mich vor etwa 1 jahr angefangen zu ritzen. Zuerst waren es nur ein paar kratzer und das wars dann auch aber vor etwa 2 Monaten hab ich wieder damit angefangen und diesmal benutze ich eine Klinge und es wurde stärker. Jetzt zur Zeit mache ich es öfter weil es mir einfach Hift. Ich habe ständig den Drang es zu machen. Der grund dafür: starker Liebeskummer seid fast 2 Jahren. Manchmal denke ich auch darüber nach wie es wäre wenn ich mich einfach umbringe. Aber das sind nur Gedanken die ich noch nie verwirklicht habe.Jetzt zum zweiten Thema. Ich esse zur Zeit immer weniger, keine Süßigkeiten, nur noch Wasser usw. Ich esse pro Tag geschätze 200-300 kalorien manchmal sogar weniger oder garnichts. Ich kann garnicht mehr essen weil ich mich dann total schlecht und fett fühle. Ich mache jeden Tag mindestens 1 Stunde Sport. Ich denke manchmal auch darüber nach mich zu übergeben weil mann dadurch ja schnell abnehmen kann, habe es aber noch nie gemacht. Ist das den schon eine Esstörung ? Und was kann ich gegen diese beiden Propleme tun. Meine Freunde wissen das ich mich ritze und meine Mutter hatt es einmal mitbekommen aber sie denkt ich mache es nicht mehr. Ich möchte auch auf garkeinen fall mit meinen Eltern darüber reden und ich werde das auch nicht tun. Ich Bitte um hilfe.lg. L
    • Liebe Lea,

      vielen Dank, dass du dich an uns gewendet und uns dein Vertrauen geschenkt hast. Ich bin Heike vom Team.

      Entschuldige, dass du etwas länger auf eine Antwort warten musstest. Wir haben zur Zeit sehr viele Zuschriften, daher kann es leider schonmal etwas dauern,
      bis wir Zeit finden zu antworten.

      Du verletzt dich also seit einem Jahr selbst. Du schreibst, dass der Grund dafür starker Liebeskummer seit 2 Jahren ist. Dennoch hast du dich ja vorher ein Jahr
      trotz Liebeskummer nicht selbst verletzt. Gab es denn einen Auslöser, der verursacht haben könnte, dass du der Liebeskummer nach dieser Zeit dazu geführt hat, dass du dann damit angefangen hast?

      Da niemand ausser deiner Mutter, die aber denkt, dass du damit aufgehört hast, weiss, dass du dich selbst verletzt, nehme ich an, dass du darüber auch noch nicht mit einem Arzt oder Psychologen gesprochen hast, oder?

      Ausserdem schreibst du, dass du immer weniger isst und dich nach dem Essen schlecht und dick fühlst. Zudem machst du viel Sport und denkst darüber nach, dich zu übergeben, damit du schneller abnimmst.
      Ich nehme mal an, dass du von den Zahlen her nichtmal übergewichtig bist, sondern eher normal- bis untergewichtig? Allerdings sind 200-300 Kalorien am Tag selbst für eine strende Diät noch zu wenig. Das heisst, selbst wenn du Körpermaße hättest, die ein Abnehmen sinnvoll machen würden, wäre das viel zu wenig, um das gesund zu tun.
      Insgesamt hört es sich daher schon so an, als gingen dein Verhältnis zum Essen und deine Körperwahrnehmung in Richtung einer Esstörung. Eine solche kann und darf allerdings nur ein Arzt oder Psychologe diagnostizieren.

      Nach dem, was du beschreibst, würde ich dir daher dringend raten, dich einmal an einen Psychologen zu wenden. Denn dieser könnte dir helfen, an der Ursache zu arbeiten und es so ermöglichen, dass es dir wieder besser geht.
      Dafür wäre es zuerst am besten, wenn du überlegen würdest, ob du nicht doch noch einmal mit deinen Eltern über alles sprechen magst. Du schreibst, dass du das auf gar keinen Fall möchtest. Darf ich fragen, warum das so ist? Was befürchtest du würde passieren, wenn du das tun würdest? Und was konkret hält dich davon ab?

      Wenn du gar nicht mit deinen Eltern sprechen möchtest gibt es noch eine weitere Möglichkeit. Es gibt psychologische Beratungsstellen in denen man sich kostenlos und
      anonym beraten lassen kann. Die gibt es sogar speziell für Kinder und Jugendliche bzw. Jugendliche. Da die Beratung eben anonym ist und nichts kostet, könntest du dort auch ohne das Wissen deiner Eltern hingehen. Auch dort herrscht die Schweigepflicht, d.h. das, was du den Mitarbeitern erzählst werden diese nicht weitergeben. Dort hättest du die Möglichkeit, mit einem Psychologen über alles zu sprechen und gemeinsam zu überlegen, wie es dir wieder besser gehen könnte. Eine solche Beratungsstelle in deiner Nähe findest du z.B. auf dieser Seite dajeb.de/suchmask.php oder wenn du "Jugendberatungsstelle" und deinen Wohnort in eine Suchmaschine eingibst.

      Wäre das vielleicht etwas, das für dich in Frage käme?

      Bezüglich des Ritzens gibt es ausserdem noch Strategien, die man selbst anwenden kann. Natürlich ändern diese nichts an der Ursache, so dass sie einen Besuch beim Psychologen nicht ersetzen, aber sie können helfen, die Selbstverletzungen etwas unter Kontrolle zu halten.
      Dazu kann man sogenannte Skills anwenden. Das sind Ersatzhandlungen, die man ausführt, anstatt sich selbst zu verletzen. Man kann z.B. in Gummiband ums Handgelenk tragen und dieses flitschen lassen wenn man den Drang verspürt, sich selbst zu verletzen. Manchen Menschen hilft es auch, sich z.B. durch Sport abzulenken oder die Selbstverletzung 15 Minuten zu verschieben. Hat man das geschafft, verschiebt man sie nochmals usw.
      Weitere Skills findest du, wenn du magst, unter unseren Soforthilfen gme-ev.de/gegenkummer/communit…stverletzendes-verhalten/

      Liebe Lea, ich wünsche dir alles Gute! Du kannst gerne wieder schreiben wenn du reden magst oder weitere Hile benötigst. Ich bleibe für dich da.
      Liebe Grüße, Heike